Deutsche Verbraucher fragen zunehmend Bio-Eier nach. Entfielen 2010 noch 6,2 % der gemeldeten Tierplätze auf die Ökohaltung, waren es Ende November 2018 mit 11,1 % fast doppelt so viele. Da man bei Bio-Eiern von einem auch längerfristig stabilen bis wachsenden Absatz ausgeht und neben den Legehennen auch Junghennen unter Öko-Bedingungen leben sollen, entschied sich Familie Korf-Pohlmeyer aus Hohenkörben (Landkreis Grafschaft Bentheim) bei der anstehenden Betriebserweiterung für einen Bio-Aufzuchtstall. Herzstück des neuen Tierwohl-Stalls ist die Natura Primus-Aufzuchtvoliere aus dem Hause Big Dutchman.
Ursprünglich war der Neubau als Hähnchenstall geplant und genehmigt. Da das Emissionsrecht keinen Unterschied macht zwischen Hähnchen und Legehennen sowie Grundfläche und Hülle passten, stand einem vergleichsweise flotten Schwenk in Richtung Junghennenaufzucht nichts im Wege.
Resultat: In dem 120 Meter langen Stall leben heute 29.800 Junghennen in sieben strikt voneinander getrennten Gruppen. Neu hinzugekommen ist an einer Längsseite des „Hähnchenstalls“ ein elf Meter breiter Wintergarten sowie ein Auslauf ins Freie. Auch für diese Bereiche gilt, dass die Tiere in festen Gruppen leben.
Die Trennung der Gruppen setzt sich im Wintergarten fort.
Junghennenaufzucht in der Natura Primus
Die Natura Primus ist für den Einsatz in der Junghennenaufzucht konzipiert und dient Trainingszwecken – Fliegen, Hüpfen und Springen wollen schließlich gelernt sein. Der Grund liegt auf der Hand: Sind die Tiere vertraut mit ihrer Umgebung, funktioniert der Umzug vom „Kindergarten“ in die Legevoliere unkompliziert, so dass einem unkomplizierten Start in die Legephase inklusive erfreulicher Legeleistungen nichts im Wege steht.
Natura Primus-Voliere für die Junghennenaufzucht kurz vor dem Erstbezug
Familie Korf-Pohlmeyer hat Big Dutchman damit beauftragt, jeweils eine Volieren-Reihe der drei-etagigen Anlage an den Längsseiten zu installieren. In der Mitte steht ein durchgängiges Plateau aus Drahtgitter, das höhenverstellbar ist und so mit den Küken mitwächst. Eine Extra-Tränkelinie auf dem Plateau soll die Tiere zum Springen bzw. Fliegen animieren.
Ferner ließ Familie Korf-Pohlmeyer in Abständen von jeweils 1,20 Meter klappbare Balkone an die untere Anlagenreihe montieren. Davon profitieren sowohl Mensch als auch Tier: Die Plattformen erleichtern Geflügelhaltern den Zugang zur Voliere und damit die tägliche Stallarbeit; sie werden sogar als Nutzfläche angerechnet. Für die Jungtiere wiederum sind sie ein willkommener Extra-Platz zum Rumtoben.
Startschuss ist die Kükenetage: Die ersten zehn Tage verbringen die Eintagsküken in der mittleren Etage, danach ziehen 50 % der Tiere in die untere Etage um. Zwischen der dritten und vierten Lebenswoche werden die Kükenetagen geöffnet.
Tierwohl-Voliere
Die Natura Primus ist ein Mitglied von vielen aus der großen Natura-Familie, die vor mittlerweile fast drei Jahrzehnten gegründet wurde. Ob Junghennenaufzucht oder Eiererzeugung im herkömmlichen Stall bzw. im Mobilstall, ob Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung: Weltweit hat der Vechtaer Stalleinrichter bereits über 100 Millionen Legehennenplätze mit den als überaus tierfreundlich geltenden Volieren ausgerüstet. Die Natura-Volieren gelten Praktikern als Beleg, dass sich Tierschutz, Nachhaltigkeit und Erfolg nicht ausschließen.
Veröffentlichung des Bildmaterials mit freundlicher Genehmigung der Firma Ter Heerdt.
Weltweit ziehen Legehennenhalter ihre Jungtiere in der Natura Primus auf. Hier das Beispiel eines israelischen Kunden, der seinen „Kindergarten“ gefilmt hat.