Es war seinerzeit eine Premiere im Vereinigten Königreich: Mit Blick auf das EU-weit anstehende Verbot der Käfighaltung entschied sich Familie Heal aus dem County Shropshire 2006 für die Anschaffung einer Legevoliere – und damit die erste multi-tier free range unit auf englischem Boden. Da sich die Natura-Anlage rundum bewährt hatte und die Eier guten Absatz fanden, beließen es die Landwirte nicht bei einem Stall: 160.000 Tierplätze haben Heal Farms seitdem mit Volieren aus dem Hause Big Dutchman ausgerüstet.
Eine vor rund zwei Jahren getätigte Bestellung fiel allerdings aus dem Rahmen: Es handelt sich um eine Voliere für die Junghennenaufzucht, die zu Testzwecken Ende 2014 in Betrieb genommen wurde. Gordon Alexander ist zufrieden: „Wir sehen sehr viele Vorteile“, so der Farmleiter in einem Interview mit der Fachzeitschrift Ranger (Juli 2016).
Aufzuchtvolieren wie die Big Dutchman-Natura Filia, in denen Junghennen auf einen reibungslosen Übergang in die Legevoliere vorbereitet werden, lassen sich in Großbritannien an einer Hand abzählen. Grund ist die noch ausstehende Zertifizierung nach dem Vorbild beispielsweise des deutschen Prüfsiegels „Kontrollierte alternative Tierhaltung“ (KAT).
Geht es um die Freilandhaltung von Legehennen, ist eine Zertifizierung durch die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) von großer Bedeutung. Wer die Tierwohlstandards der Organisation in seiner Legehennenhaltung umsetzt, darf seine Produkte mit dem renommierten „RSPCA-Assured-Siegel“ (ehemals Freedom Food) auszeichnen.
Die Geflügelställe von Heal Farms sind RSPCA-zertifiziert. Ausnahme ist die Aufzuchtanlage, für deren Nutzung eine Sonderregelung gilt. Seit Inbetriebnahme stehen RSPCA-Fachleute in engem Kontakt mit den Eiererzeugern und nehmen regelmäßig Stall und Geflügel in Augenschein. Ziel ist herauszufinden, ob die Natura Filia die Anforderungen der weltweit ältesten und größten Tierschutzorganisation an die Bedürfnisse der Jungtiere erfüllt.
Junghennenaufzucht in der Natura Filia: Tiere und Geldbörse profitieren
Farmleiter Alexander ist allerdings schon jetzt überzeugt, dass das intensive Training den Jungtieren gut tut. „Der Umzug in die Legevoliere stresst die Hennen weniger, wir stellen deutlich weniger Brustbeinschäden fest und das Federkleid ist in einem sehr guten Zustand“, lässt der Geflügelfachmann die vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Darüber hinaus verteilen sich die Legehennen besser im Stall und fangen früher mit dem Staubbaden an.
Neben den Tieren profitiert aber auch die Geldbörse des Geflügelhalters. „Wir kommen auf vier bis fünf Eier mehr pro Tier. Außerdem ist die Zahl der Bodeneier drastisch zurückgegangen“, weiß Gordon Alexander zu berichten.
Natura-Familie
1986 kam die die erste Natura-Voliere auf den Markt. Seitdem ist die Produktpalette stetig gewachsen. Mehr als 20 Anlagentypen hat der deutsche Stalleinrichter heute im Programm - eine ganze Familie, die mittlerweile aus mehreren Zweigen besteht und sowohl Tierwohl als auch Wirtschaftlichkeit unter einen Hut bringt. Sie kommen in der Bodenhaltung und Freilandhaltung von Legehennen zum Einsatz. Etwa 74 Mio. Tierplätze wurden über die Jahre mit Natura-Anlagen ausgestattet, zuerst in Europa und später auch in den USA.
Die Natura Filia ist eines der jüngsten Familienmitglieder. Sie besteht aus zwei Etagen und ist optimal an die Bedürfnisse von Eintagsküken und Junghennen angepasst. Futter und Wasser sind in beiden Etagen einfach von den Tieren zu erreichen. Kükenbrücken und –rampen sorgen dafür, dass die Tiere leicht zwischen den Etagen und in den Einstreubereich wechseln können.
Erfolgreiche Volierenhaltung
Der Aufbau der Natura-Volieren in unterschiedliche Aktivitätszonen (Futter, Wasser, Nest) und die passgenaue Abstimmung von Lüftung, Beleuchtung und Management sind entscheidende Kriterien für den Erfolg in der Praxis. Egal ob Aufzucht- oder Legeanlage: Der Stalleinrichter hat von Beginn an erkannt, dass der Schlüssel für eine wirtschaftlich rundum erfolgreiche Volierenhaltung im richtigen und exakt abgestimmten Gesamtkonzept liegt.
Konsequenterweise hat Big Dutchman im Laufe der Jahre und auf Basis der Praxiserfahrungen seiner Kunden Gesamtkonzepte für so gut wie alle Fälle entwickelt. Egal ob Altbau oder Neubau, ob sich Geflügelhalter für die Boden-, Freiland oder Biohaltung entscheiden, es gibt für alles eine flexible Lösung mit optimalen Besatzdichten.