An seine ersten Tage bei Big Dutchman erinnert sich Gerd Schneider gut. Das Onboarding im Januar 1993 gestaltete sich noch etwas anders als heute üblich: Statt Maus und Tastatur gab es einen Stift, dazu als Arbeitsspeicher einen Block. Und die Ordner? “Die waren im Regal und nicht auf dem Server”, sagt er und lacht verschmitzt. “PC gab es noch nicht.”
Unterwegs in mehr als 60 Ländern
Gerd Schneider geht nach fast 33 Jahren in den Ruhestand
Gestern ist Gerd Schneider nach fast 33 Jahren bei Big Dutchman in den Ruhestand gegangen.
Genosse Zufall
Gerd Schneider stammt aus Bremen, hat Elektrotechnik an der dortigen Fachhochschule studiert. Bei Big Dutchman landete er durch Zufall. “Mein Vater war Geschäftsführer eines Geflügelzuchtbetriebs, so hatte ich eine Verbindung in die Branche.”
Eigentlich war Schneider für die Schaltschrank-Planung vorgesehen. “Aber dann gab es Bedarf im Bereich Stallklimaprojektierung." Und so war der junge Ingenieur fortan der „Poultry-Petrus“: zuständig fürs gute Wetter, wenn man so will. “Mit meinem Studium hatte das nicht mehr viel zu tun”.
Offiziell war er zuletzt im Regional Engineering angesiedelt. “Aber die meiste Zeit meines beruflichen Lebens habe ich weltweit Klimaanlagen projektiert, also Angebote mit ausgearbeitet, Aufträge und Zeichnungen geprüft, Reklamationen bearbeitet.”
Eines seiner größten von ihm mitbetreuten Projekte war Etihad im Irak. “Da haben wir 548 Ställe auf einmal realisiert.”
Dr. Schneider
Viel ist Gerd Schneider in den Jahren herumgekommen. “Ich durfte etwa Verkäufer bei Kundengesprächen unterstützen.” Häufig fanden solche Veranstaltungen in Hotels statt. Da kam dann eine Handvoll Interessenten vorbei, Schneider hielt seinen Vortrag - und mit etwas Glück hatte unser Team danach einen Auftrag in der Tasche.
Nur einmal, da verlief das Ganze etwas anders als vom Ingenieur geplant und gedacht. “Ein Kollege hatte mich zu einem Termin nach Argentinien mitgenommen, in ein Hotel an der Grenze zu Uruguay.” Was er nicht ahnte: Statt eines kleinen Kunden-Grüppchens stand er plötzlich als Referent vor hunderten Teilnehmern eines großen Kongresses. Mit Simultanübersetzer und allem Drum und Dran. Angekündigt war ein “Dr. Schneider” aus Germany. “Mein Kollege meinte, ohne Doktortitel würde mir niemand zuhören”, sagt Schneider und lacht. “Und er meinte, wenn ich das alles vorher gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen." Womit er Recht hatte.
"Oft waren es nicht gerade Urlaubsländer, in die ich gereist bin. Aber genau das machte den Reiz aus.” Gerd Schneider war an der Elfenbeinküste, in Nigeria, im Sudan, in Algerien und im Libanon, Saudi-Arabien, China, Russland, Südafrika, Taiwan. “Insgesamt komme ich wohl auf rund 60 Länder”.
German Engineering mit Herz und Verstand
„Klimaforscher“ Gerd Schneider reiste etwa an, wenn Kunden Probleme mit einer Anlage hatten oder gern eine Schulung haben wollten. German Engineering mit Herz und Verstand, das machte den mittlerweile Ex-Big Dutchman-Mitarbeiter aus. Bevor ein Stall gebaut wurde, schaute er in unsere Klima-Datenbank, analysierte aus Vechta-Calveslage heraus das Mikroklima zum Beispiel vor Ort in Südafrika. Was ist das schwierigste Klima? “Wenn sehr heiße Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zusammenkommen, in Nigeria oder Bahrein etwa.”
Jetzt ist also Schluss: Nach fast 33 Jahren geht Gerd in den Ruhestand. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. “Ich finde, es ist der passende Zeitpunkt. Die Geschwindigkeit der Digitalisierung bringt ältere Menschen wie mich an meine Grenzen.” Und außerdem gibt es da noch viele private Pläne.
Unternehmensleitung und Mitarbeitenden gratulieren herzlich und wünschen Gesundheit, Zufriedenheit sowie einen wunderbaren (Un)Ruhestand!
